Städtepartnerschaft
Olkusz-Schwalbach

Berichte 2024

Vernissage der Karikaturen-Ausstellung „Darüber lacht Polen.“

Anke Kracke, Geschäftsführerin der Kulturkreis Schwalbach GmbH, begrüßte Dr. Matthias Kneip, der in Schwalbach gut bekannt ist, im Namen des Arbeitskreises Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach am Montag, 4. März 2024, im Schwalbacher Bürgerhaus zur Vernissage der Karikaturen-Ausstellung „Darüber lacht Polen. Eine Landeskunde in Karikaturen und Texten“. Dr. Matthias Kneip hielt einen Vortrag, der in die Ausstellung einführte.

Darüber lacht Polen

Die Karikaturen stammen von dem bekanntesten Zeichner und Karikaturisten Polens, Andrzej Mleczko. Sie werden kommentiert durch Texte von Dr. Matthias Kneip, Schriftsteller und Mitarbeiter des Deutschen Polen-Institutes, der einer der bekanntesten Mittler polnischer Kultur in Deutschland ist. Bilder und Texte ergeben zusammen eine hintergründig humorvolle Landeskunde Polens, die dazu einlädt, unser Nachbarland im Osten mit einem Augenzwinkern kennenzulernen.

Die Ausstellung „Darüber lacht Polen. Eine Landeskunde in Karikaturen und Texten“ war bis zum 27. März 2024 zu den Öffnungszeiten des Rat- und Bürgerhauses zu sehen.

Erich Stichel M.A.

Besuch unserer Gäste aus Olkusz

Unsere Gäste aus Olkusz waren von Mittwochabend, 28. August, bis Montagmorgen, 2. September 2024, bei uns in Schwalbach. 

Nach ihrer langen anstrengenden Fahrt mit dem Bus haben wir sie am Mittwochabend auf dem Parkplatz am Schwalbacher Waldfriedhof herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Ihre Gastgeber nahmen sie mit in ihr Zuhause für ein paar Tage in Schwalbach.

Am Donnerstagvormittag fand um 11.30 Uhr zu Ehren unserer Gäste ein Magistratsempfang statt: Zur Begrüßung Sekt und andere angenehme Getränke, dann im Großen Saal unseres Bürgerhauses die Reden unseres Bürgermeisters Alexander Immisch und von Erich Stichel, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach, in denen betont wurde, wie sehr uns an der Partnerschaft mit Olkusz gelegen ist und dass unsere gemeinsame schmerzhafte Vergangenheit nicht vergessen ist, wir aber im Licht der Gegenwart leben und nicht im Dunkel der Vergangenheit. 

Zum guten Schluss gab es ein sehr schmackhaftes Mittagessen, und im Anschluss war ein Spaziergang zum Kronberger Quellenpark im Kronthal mit Wassertreten im dortigen Kneipp-Becken vorgesehen. 

Stattdessen fand man sich im Schrebergarten einer unserer fleißigen Mitgestalterinnen dieses Besuches in der Kleingartenanlage Rohrwiese wieder – da war die große Hitze am Nachmittag gut zu ertragen. Im Gemeindesaal der Evangelischen Friedenskirchengemeinde gab es später Kaffee und Kuchen. Die Kuchen waren in ausreichender Menge selbst gebacken und gespendet worden.

Der Abend war zur freien Verfügung in den Familien gedacht, da haben sich dann auch mehrere Gastgeber für einen gemeinsamen Abend zusammengeschlossen und waren auch im Garten von „Mutter Krauss“ zu finden.

Am Freitagmorgen trafen wir uns um 8.45 Uhr auf dem Parkplatz am Waldfriedhof zu einem Tagesausflug mit dem Bus unserer Gäste aus Olkusz in den Rheingau auf den Spuren von Hildegard von Bingen.

Im Museum am Strom – früheres Elektrizitätswerk am Rhein-Strom gelegen, schöne Doppeldeutigkeit im Namen – erfuhren wir in einer Ausstellung über Hildegard von Bingen mit Begeisterung vorgetragen sehr viel über diese bemerkenswerte Frau, angefangen bei dem Kind Hildegard, das lieber schwieg und für sich war, bis zu Hildegards Visionen, in denen sie aufgefordert wurde, aufzuschreiben und zu veröffentlichen, was ihr in den Sinn kommt. In einem „ordnungsgemäßen Verfahren“ wurden ihre Visionen geprüft und Papst Eugen III. erlaubte ihr schließlich, sie zu veröffentlichen.

Ein kurzer Abstecher führte uns zur Burg Klopp. Die Rheinromantik des 19. Jahrhunderts spiegelt sich in ihr und prägt ihre heutige Gestalt. Der frühere Binger Bürgermeister Eberhard Soherr machte 1875 bis 1879 aus dem neugotischen Hauptgebäude eine bürgerliche Sommerresidenz. Seit 1897 ist in der Burg ein Teil der Binger Stadtverwaltung untergebracht, darunter auch das Büro des Oberbürgermeisters. Von der mittelalterlichen Gestalt sind nur noch Teile der unteren Bergfriedmauern, des Befestigungssystems aus Graben und Ringmauer und Reste des Wehrgangs erhalten.

Unser nächster Haltepunkt war der Fahrstuhl in die Geschichte, in dem wir in einer Computer-Animation sahen wie das ursprüngliche Kloster von St. Hildegard, dessen Modell wir im Museum am Strom gezeigt und so begeisternd erklärt bekommen haben, heute aussehen könnte.

Ein vielfältiges, sehr schmackhaftes Mittagessen haben wir in aller Ruhe im Hildegard-Forum der Benediktinerinnen auf dem Rochus-Berg genossen. Der kurze Weg zur benachbarten Rochus-Kapelle tat nach dem Essen ganz gut.

Nachdem 1666 sehr viele Menschen an der Pest gestorben waren, gelobten die Binger Magistratsmitglieder, Rochus, dem Schutzheiligen der Pestkranken, eine Kapelle zu stiften und alljährlich eine Prozession dorthin abzuhalten. Die Kapelle wurde im Krieg 1795 zerstört und vergessen. 1814 baute man sie wieder auf. Seit dieser Zeit wird auch Hildegard von Bingen an diesem Platz verehrt.

Die heutige Kapelle wurde nach dem Entwurf des Freiburger Dombaumeisters Max Meckel im neugotischen Stil 1893 bis 1895 wiederaufgebaut, nachdem sie 1889 durch Blitzeinschlag völlig niedergebrannt war. An den beiden letzten Augustwochenenden wird hier zusammen mit dem Rochus-Fest die Rochus-Oktav gefeiert.

Von der Rochus-Kapelle führt ein kurzer Weg zu einem Aussichtspunkt über das Rheintal. Das ist ein sehr guter Platz für eine Schaukel. Mit und auf ihr hatten wir sehr viel Spaß.

Zum Abschluss dieses Tages fuhren wir mit der Fähre über den Rhein nach Rüdesheim und hinauf zur Hildegard-Abtei. Dort existiert eine lebendige Klostergemeinschaft, deren Klosterfrauen den Klosterladen und das Klostercafé betreiben und vielfältige Veranstaltungen anbieten. Die Ruhe, die dort trotz zahlreicher Besucher herrschte, tat nach diesem erlebnisreichen Tag sehr gut.

Am frühen Abend kamen wir zum Parkplatz am Waldfriedhof zurück.

Am Samstagmorgen war unser Treffpunkt um 9.10 Uhr am Schwalbacher Limes-Bahnhof. Mit S-Bahn und Linienbus waren wir diesmal unterwegs. Das ist eine Herausforderung bei knapp vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die wir gemeinsam gemeistert haben.

Thema des Tages war „Neues Frankfurt“, ein Stadtplanungsprogramm, das zwischen 1925 bis 1930 alle Bereiche der städtischen Gestaltung von Frankfurt umfasste. Insbesondere wurde es bekannt durch die Bemühungen um Wohnungsbau, denn in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts herrschte eine schlimme Wohnungsnot. Das Projekt „Neues Bauen“ setzte zudem ästhetische Maßstäbe. „Neues Frankfurt“ war eine umfassende gesellschaftliche Reformbewegung, die in viele Lebensbereiche hineinreichte.

Wir besuchten das Ernst-May-Haus in der Frankfurter Römerstadt und erhielten in einem überaus lebendigen Vortrag Einblick in die Vorstellungen von Ernst May und den Menschen, die die Reformbewegung „Neues Frankfurt“ angetrieben haben. Sie setzten Maßstäbe, die weit über das Grundbedürfnis Wohnen hinausgingen, beispielsweise mit der „Frankfurter Küche“. Die Idee kam von Ernst May und die Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotsky hat sie ausgearbeitet und in die Welt gebracht. Die „Frankfurter Küche“ ist der Urtyp der modernen Einbauküche.

Mit der U-Bahn fuhren wir von der Römerstadt zur Hauptwache und hatten nun Zeit zur freien Verfügung. Das war auch eine Gelegenheit, die „Neue Altstadt“ um den Römer herum zu betrachten, die nichts mit dem „Neuen Frankfurt“ aus der alten Zeit zu tun hat. Neben Architektonischem gibt es dort auch reichlich Kulinarisches, beispielsweise auf dem Samstagsmarkt an der Konstablerwache.

Nach dieser Mittagspause trafen wir uns an der Hauptwache wieder und fuhren mit der S-Bahn bis Eschborn-Süd. Dort holte uns der Busfahrer unserer Olkuszer Gäste mit seinem Bus ab und brachte uns zur Kelterei Possmann in Rödelheim.

„Wie kommt der Apfel in die Flasche?“ war erst einmal eine große Frage – nach der Führung durch die Kelterei von oben, wo die Äpfel angeliefert werden, bis ganz unten, wo der aus ihnen gewonnene Saft den letzten Schliff bekommt, haben wir bis ins letzte I-Tüpfelchen diese große Frage humorvoll und begeisternd beantwortet bekommen.

Anschließend kamen wir aus der Kälte ganz unten wieder hinauf in die Hitze oben zur Verkostung der Produkte, über deren Herstellung wir nun viel mehr wussten als zuvor. Salzbrezeln und Flüssiges aus Äpfeln in ganz unterschiedlicher Art ließ auch hier die Zeit sehr schnell vergehen. Zum Abschied gab es ein „Geripptes“ von Possmann, ein klassisches Apfelweinglas.

Das Kosten des Apfels in flüssiger Form war ein guter Übergang zum Kosten fester einheimischer Speisen. Das Restaurant „Frankfurter Äpfelweinbotschaft“ liegt der Kelterei Possmann gegenüber – ein kurzer Weg zu weiterem Genuss, bei dem guten Wetter unter Bäumen im Garten.

Mit dem Bus fuhren wir später zurück nach Schwalbach.

Sonntag: Interkulturelles Marktplatzfest. Den Tag konnte man in aller Ruhe beginnen. Einen Programmpunkt „Kirchgang“ haben wir nicht vorgesehen, aber jeder hatte die Gelegenheit dazu.

Am Mittag wurde das Interkulturelle Marktplatzfest eröffnet, und unsere Gäste aus Olkusz haben fröhlich mitgefeiert bei den zahlreichen musikalischen und tänzerischen Darbietungen auf der Bühne. Für das leibliche Wohl war reichlich gesorgt mit Speisen aus vieler Herren Länder und Getränken für jeden Geschmack.

Am Montagmorgen hieß es Abschied nehmen. Wir trafen uns um 7.30 Uhr am Waldfriedhof und verabschiedeten uns mit guten Wünschen und vielen Umarmungen und Liedern zum Abschied.

Alle Fotos: © Erich Stihel

Erich Stichel M.A.

Teilnahme am Schwalbacher Weihnachtsmarkt
Samstag, 7. Dezember 2024

Die polnische Eintopf-Spezialität Bigos und Krakauer im Brötchen haben wir angeboten und heißen Apfelsaft und Apfelwein und polnischen Wodka, das Wasser des Lebens.

Wir haben einen sehr schönen, stimmungsvollen Weihnachtsmarkt erlebt und danken allen, die dazu beigetragen haben.

Erich Stichel M.A.